Energienews
Eigentlich gilt Sie als aus Auslaufmodell und dennoch können Besitzer einer Ölheizung aktuell froh sein, dass Sie nicht auf Gas oder Strom umgestiegen sind. Allerdings ist auch Heizöl im Moment kein Schnäppchen, aber eben doch deutlich günstiger als Erdgas oder Strom. In den letzten Tagen wird zu dem Rohöl immer günstiger – ungewisse Konjunkturentwicklung auf der ganzen Welt senken die Absatzerwartungen teils deutlich. Die Anzeichen das Erdgas wieder günstiger werden könnte, wurden durch die Havarien an der Nord-Stream-Pipeline jäh beendet. Und ein weiterer Vorteil für Ölheizungsbesitzer ist, dass Sie Ihr Heizöl entsprechend der Marktlage kaufen können, während Sie gerade bei Strom und Erdgas Ihrem Lieferanten doch recht ausgeliefert sind und neuerliche Zusatzkosten wie die Gasumlage noch oben drauf kommen.
Erdgas bis zu 33% teurer als Heizöl
Bei einem Jahresverbbrauch von etwa 20.000 kWh reinen Heizbedarfs benötigen Sie gut 2100 Liter Heizöl, bei der Abnahme von 3000 Litern zahlen Sie heute etwa 152 Euro je 100 Liter, das Sind 4560 Euro – für den Jahresverbrauch ergeben sich so Kosten von 3192 Euro. Das ist im Vergleich zum Vorjahr immer noch eine Verdopplung der Kosten. Verivox hat die durchschnittlichen Gaskosten für eine Familie mit einem Verbrauch von 20.000 kWh ausgerechnet und kommt dabei auf 4263 Euro, das sind gut 33% mehr als beim Heizöl und fast 240% mehr als im Vorjahr. Die Augustwerte sind dabei noch ohne Gasumlage und längst angekündigte weitere Erhöhungen durch die Versorger.
Laut der der Deutschen-Energie-Agentur setzen gut 20% der Haushalte auf eine Ölheizung, Erdgas hat einen Marktanteil von knapp 50%. Gerade die Haushalte die über einen Umstieg von Öl auf eine andere Heizungsart in Erwägung gezogen haben, dürften auf Grund der aktuellen Versorgungslage ihre Ölheizung wohl noch eine Weile behalten – und für manch einen kann es sich sogar lohnen eine alte Anlage noch zu modernisieren. Alte Anlagen mit Konstant-Temperaturkesseln erreichen nur einen Wirkungsgrad von 70% während moderne Brennwerttechnik dies erheblich steigern kann. Der Umbau ist nicht gerade günstig aber der Umbau auf eine andere Heizungsart ist ebenfalls mit beachtlichen Kosten verbunden.
Eine Modernisierung ist in jeden Fall möglich und sogar der Neueinbau ist bis Ende 2025 problemlos möglich, danach müssen die Anlagen mit einer erneuerbaren Energieform – z.B. Photovoltaik kombiniert werden. Sind andere Heizarten wie Wärmepumpe oder Gasheizung nicht möglich, dürfen Ölheizung auch nach 2026 als alleiniges Heizungssystem noch installiert werden.